Baumschule
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Baumschule ist die Bezeichnung für erwerbsmäßig bewirtschaftete Anbauflächen auf denen Bäume, Sträucher, Ziergehölze, Obstgehölze und Forstpflanzen großgezogen werden.
Rosen gehören als Ziergehölze auch in den Bereich der Baumschule.
Die Pflanzen werden entweder durch Aussaat, oder durch Stecklinge vermehrt. Und auf dem Feld oder in Töpfen kultiviert, bis sie zu der gewünschten Größe herangewachsen sind. Nicht nur das Kultivieren der Pflanzen, auch das Züchten neuer, oder verbesserter Sorten fällt in den Bereich der Baumschule.
Solange es Siedlungen und Gärten gibt, werden Pflanzen vermehrt. Die Kunst des Anziehens von Gehölzen aus Stecklingen wurde schon von den Römern beherrscht und von ihnen über die Alpen gebracht.
Im Mittelalter wurden Pflanzen meist in den Klostergärten vermehrt und angebaut.
In der Gotik, im 14. Jahrhundert, entstanden Fürstengärten mit eigener Pflanzenkultur.
Im Barock (1580 – 1780) entstanden an den Herrschaftsgärten eigene Baumschulen, die mit den Pflanzen handelten.
Die Wälder wurden erstmals nach dem Dreißigjährigen Krieg (1618 – 1648) systematisch durch Setzlinge verjüngt. Neue Pflanzen kamen aus aller Welt, die Nachfrage nach Raritäten oder besonderen Sortimenten für die individuelle Gartengestaltung stieg.
Im grünen Hamburger Umland wurden schon früh die ersten Baumschulen eröffnet. Im Jahre 1850 entstand das Eisenbahnnetz, Schiene und Hafen machten es möglich, Pflanzen auch überregional zu verkaufen.
Die klimatischen Bedingungen und die traditionsreiche Baumschulkultur haben den Kreis Pinneberg zu dem größten, zusammenhängenden Anbaugebiet für Gehölze in Europa werden lassen.
In "Reih und Glied" warten die heranwachsenden Bäume auf den Umzug zum endgültigen Standort in den Park oder Garten