Genießen im Cottage Garten
Eine Gartengestaltung bei der alle Sinne angesprochen werden
Herbst – Zeit zum Aufräumen. Da ändert sich einiges: der struppige Busch wird zu einem lichten Gebilde geschnitten, die stark gewucherte Staude geteilt. Platz für neue Ideen.
Bunte Blüten schwingen im Wind, Insekten summen durch die Luft, Flieder duftet – die ganze Pracht des Frühlings entfaltet sich. Bilder eines üppig bepflanzten Gartens ziehen in den Gedanken vorbei.
Der Cottage Garten ist dicht bepflanzt, kaum ein Stück Erde ist zu finden. An Wänden wachsen Kletterpflanzen, Rosen und Spalierobstbäume. Blumen, Gemüse, Kräuter und Obst sind eng nebeneinander gesetzt. Das ist kein Wunder, denn ursprünglich wurden die englischen Cottages von Landarbeitern genutzt. Geld und Platz war wenig vorhanden, dafür die Familie umso größer. Kleintiere, wie Kaninchen, Enten oder Hühner belebten die Gartenidylle zusätzlich.
Dieser Gartenstil bietet sich besonders für den Sammler und Genießer von Pflanzen an und kostet nicht die Welt: Einheimische und erprobte Heil-, Zier- und Nutzpflanzen. Wenige Blütensträucher und keine exotischen Pflanzen, dafür Beerensträucher und Obstbäume. Gerade Wege mit Belägen aus Klinkerziegeln, traditionell im Fischgrätmuster verlegt. Simple Zäune und Pergolen aus Holz.
Der ursprüngliche Cottage Garten hatte keinen Rasen, dafür eine größere Laube als Aufenthaltsort. Und – Buchsbaumhecken als Einfassung um Beete herum gehören in den deutschen Bauerngarten.
Der Cottage Garten ist ein Gartenstil, der sogar dem Anfänger sichere Erfolge beschert. Das Grün der Blätter gleicht den einen oder anderen "Blüten-Farbpatzer" bei der Zusammenstellung der Pflanzen aus. Der Rotkohl neben der rosafarbenen Rose, die Erbse über dem Veilchen, oder der Mohn an der Stangenbohne. Experimente sind erlaubt. Doch Vorsicht mit stark giftigen, oder sehr stacheligen Pflanzen. Beide könnten der Gesundheit schaden.
In den heutigen Gärten bereitet das Halten lebendiger Tiere oft Schwierigkeiten. Huhn oder Hase sind, als Tonfigur oder aus Holz gefertigt, pflegeleichte Bewohner des Genießer-Gartens.
Tipp zur Gartenpraxis: Ein Gartenstil, bei dem die Pflanzen auch in den Zwischenräumen von Gehwegplatten oder zwischen den Pflastersteinen wachsen dürfen